In der Größe unterscheiden sich die Geschwister nur um wenige
Zentimeter, dies allerdings auch in der Bassreflexöffnung .
..
Das Terminal des Boxenklassikers ist im
Vergleich zum Bi-Wiring-Terminal der neuen
Canton bemerkenswert schlicht
Auch 1991 setzten die
Cantonesen schon eine - aber
trichterlose - Alukalotte ein
die Klasse des Herstellers bestätigt, dem
schon ohne die heutigen Möglichkei-
ten sehr gute Produkte gelangen. Aber
die jüngere Schwester 670 DC für 1500
Frank Gobi
Chefentwickler bei Canton
»Ungeachtet der äußeren und
durchaus gewollten Ähnlich-
keiten sind die Fortschritte etwa in
der Membrantechnologie, der Auf-
hängung, der Abstrahlcharakteristik
und auch innerhalb der Frequenz-
weiche von elementarer Bedeutung.«
Euro ist die in jeglicher Hinsicht bessere
Box. Und das nicht etwa knapp. Sie spielt
schlicht ausgewogener und plastischer -
die 70 bleibt hier tonal gut, aber leicht
zweidimensional -, dazu klarer, offener
und dynamischer auf. Man kommt nicht
umhin, den neueren Canton-Sprössling
als den - logischerweise - zeitgemäßeren,
aber auch audiophileren und universelle-
ren Lautsprecher zu bezeichnen.
Dennoch braucht sich ein Ergo-70-
Eigner nicht zu grämen. Wenn sein 20
bis fast 25 Jahre alter Lautsprecher ihn
immer noch - und sei es wie beim Kolle-
gen in einem TV-Zweitsystem - zufrie-
denstellt, dann ist das Nachhaltigkeit par
excellence. So etwas ist heute ja nur noch
selten erfahrbar. Und selbst im direkten
Vergleich mit dem Nachfolgemodell
musste die 70er zwar Federn lassen, aber
verlor keineswegs auch nur ansatzweise
das markante und ja auch nicht grundlos
beibehaltene „Gesicht“.
Allen anderen sei die aktuelle Ergo 670
DC mit ihrem leicht konservativen Touch
zur Begutachtung ans Herz gelegt. Sie hat
es verdient - und fraglos das genetische
Zeug dazu, ihren Besitzer die nächsten
zwei Jahrzehnte glücklich zu machen.
Quod erat demonstrandum.
Tom Frantzen
S E R V IC E
A L T E R U N G U N D
R E P A R A T U R E N
D
ass bei einem Lautsprecher im Laufe
von Jahren und Jahrzehnten etwa das
Holz ausbleicht, er die eine oder andere
Macke hinnehmen muss oder auch mal
ein Riss in der Bespannung auftaucht, liegt
auf der Hand.
Doch wie es konstruktiv bestellt ist, ob es
altersbedingte Zipperlein und qualitative
Demenz gibt, verstecken die meisten Laut-
sprecher in der eigenen „Black Box". Das in
der Praxis zu erkennen, ist schon aufgrund
der schleichenden Prozesse einerseits und
der Gewöhnung an das Klangbild anderer-
seits objektiv nicht ganz leicht. Ganz klar
gibt es einen Alterungsprozess in Sachen
Mechanik. Zentrierspinnen lassen nach,
was im Extremfall im Luftspalt zum Kontakt
der Schwingspule mit dem Magneten führt.
Dreht man alle paar Jahre den Tieftöner um
180 Grad in der Schallwand (Kabellänge!),
tritt so etwas kaum auf.
Offenkundiger wird der Verfall, wenn sich
- vor allem unter UV-Einfluss - die Sicken
der Tief- und Mitteltöner auflösen. Das
betrifft vor allem, aber nicht nur Schaum-
stoffumrandungen. Hier bieten Firmen wie
Klangmeister (www.klangmeister.de) oder
Quad-Musikwie-
dergabe (www.
quad-musik.de)
ein so genann-
tes „Reconing"
an.
Auch
der
Originalherstel-
ler und der Fach-
händler sollten
in
so
einem
Servicefall
angesprochen
werden. Über die
Jahre lässt auch
die Magnetkraft
und
damit
vor
allem im Bass die
Kontrolle und Durchsetzungskraft etwas
nach, bei Kalotten entfleucht das kühlende
Ferrofluid, und auch in der Frequenzweiche
gibt es mit dem Elektrolytkondensator vor
allen anderen ein Bauteil, das schlicht
Bitte lesen Sie w e ite r auf Seite 35
6/2014 STEREO 31